Im Herbst 2020 führen die Schweizer Salinen seismische Messungen in den Kantonen Basel-Landschaft und Aargau durch. Mit den gewonnenen Daten können die Schweizer Salinen die Planung anstehender und künftiger Projekte zur Salzgewinnung verfeinern und das Wissen zu den Salzvorkommen in der Region erweitern. Giuseppe Cocchiararo, Geophysiker bei Geo2X, erklärt uns, welche Vorbereitungen für die Durchführung der seismischen Messungen nötig sind und wieso Genauigkeit entscheidend für optimale Messergebnisse ist.
Giuseppe Cocchiararo von Geo2X hält eine Karte der Kantone Basel-Landschaft und Aargau in der Hand. Darauf eingezeichnet sind die Linien für die bald beginnenden seismischen Messungen der Schweizer Salinen.
Seismische Messungen bilden den Untergrund mittels künstlich angeregter Schwingungen ab, die von Vibrationsfahrzeugen erzeugt und von drahtlosen Messgeräten registriert werden. Die Firma Geo Explorers informierte im September die betroffenen Landeigentümer und installierte daraufhin auf deren Grundstücken die tennisballgrossen Messgeräte. Nun laufen weitere Vorbereitungen für die seismischen Messungen. Diese führen Cocchiararo und sein Team von Geo2X in beiden Kantonen im Oktober durch.
Koordinaten für jeden Messpunkt
Während diesen Vorbereitungen ermittelt das Team von Geo2X die sogenannten «Vibropunkte», die Standorte der Anregungen durch den Vibrotruck. Zudem legen sie auch die Standorte der Messgeräte fest. «Die systematische Markierung dieser Punkte ist ein wichtiger Schritt. Legen wir die Punkte nicht exakt fest, führt dies später zu ungenauen Messungen und grossem Zeitverlust», erklärt Cocchiararo.
Die entsprechenden Punkte haben Cocchiararo und sein Team bereits im Voraus geplant. Sie liegen auf einer Karte eingezeichnet vor. Jeder Punkt hat somit eine exakte Koordinate im Schweizer Koordinatensystem zugeteilt bekommen. Diese überträgt der Vermesser bei den Vorbereitungsarbeiten von der Karte in die Realität.
Sorgfältige Vorbereitung
«Die Qualität der Messung hängt davon ab, wie gut deren Kontakt zur Geologie ist. Da jede Position einen unterschiedlichen Untergrund hat, müssen wir für jede Platzierung die individuell beste Lösung finden, um die beste Datenqualität zu garantieren», erklärt Cocchiararo.
Im offenen Feld funktioniert die Vermessung der Punkte sehr genau mit einer GPS-Antenne. Diese ist im Dickicht des Walds jedoch zu ungenau, weshalb Cocchiararo einige Punkte auch klassisch mit einer Totalstation vermessen muss.
Vorübergehende Markierungen im Gelände
Sind die Punkte von der Karte in die Realität übertragen, markiert sie das Team von Cocchiararo entweder mit einem Fähnchen, Holzpflock oder farbigem Spray. Im Dezember, wenn die Messungen abgeschlossen sind, werden die Markierungen wieder entfernt. Danach sieht alles wieder aus wie zuvor.