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Nordfeld Aargau

Das Salz von morgen

Die Schweizer Salinen planen westlich von Wallbach / AG die Erschliessung eines neuen Bohrfeldes. Mit dem Projekt Nordfeld soll die Salzversorgung der Schweiz ab 2029 sichergestellt werden.

Die Saline Riburg mit ihren beiden grossen Salzlagerhallen (rechter Bildrand) befindet sich in der Nähe von Möhlin (Bildmitte). Das Nordfeld befindet sich am oberen linken Bildrand.

Hintergrund

Seit rund 180 Jahren wird im Fricktal Salz gewonnen. Ein grosser Teil des hier gewonnenen Salzes dient in Form von Auftausalz dem sicheren Strassenverkehr im Winter. Auch die Lebensmittel- und die Pharmaindustrie benötigen grosse Mengen Salz zur Herstellung unzähliger Alltagsprodukte.

Was ist geplant

Um die Salzversorgung der Schweiz langfristig gewährleisten zu können, projektieren die Schweizer Salinen ein neues Solfeld, das sogenannte Nordfeld. Dieses befindet sich nordwestlich von Wallbach und nordöstlich von Zeiningen, auf dem Gebiet der beiden Gemeinden. Die Schweizer Salinen haben bereits im Februar 2020 die Bevölkerung der Gemeinden Möhlin, Rheinfelden, Wallbach und Zeiningen mittels Newsletter über das Projekt informiert.

Das Nordfeld soll zusammen mit weiteren Solfeldern der Schweizer Salinen während 20 bis 30 Jahren zur nachhaltigen Versorgung der Schweiz mit heimischem Salz beitragen.

Im Saldome 1 und 2 in Riburg wird Auftausalz gelagert.

Um die Sole von der Abbaustelle in die Saline Riburg zu befördern, verlängern die Schweizer Salinen die bestehende Transportleitung. Die unterirdische Leitung wird ca. neun Kilometer lang sein und hauptsächlich durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet verlaufen.

Das Salzabbaugebiet muss im Richtplan und im Nutzungsplan festgesetzt werden. Dazu findet voraussichtlich im Herbst/Winter 2024 ein Mitwirkungsverfahren und im Frühjahr 2025 die Auflage für die Bevölkerung statt. Anschliessend müssen der Richtplan und der Nutzungsplan vom Regierungsrat und dem Grossen Rat des Kantons AG beschlossen werden.

Für das Erstellen der Bohrungen und den Bau der Soletransportleitung müssen die Schweizer Salinen Bohr- und Baubewilligungen einholen. Ein wichtiger Bestandteil des Baugesuches ist ein Umweltverträglichkeitsbericht, welcher von einem externen Ingenieurbüro erarbeitet und vom Kanton geprüft wird. Das gesamte Bewilligungsverfahren dauert in der Regel mehrere Jahre. Die Schweizer Salinen werden frühestens 2026 mit den Bauarbeiten der Soletransportleitung und der Erschliessung des Nordfelds mit Pumpstation und Salzbohrungen beginnen können.

Die Schweizer Salinen planen die Erschliessung eines neuen Solfeldes westlich von Wallbach (orange). Ab 2029 soll die dort gewonnene Sole über eine neue Transportleitung (lila) in die Saline Riburg transportiert werden.

Was läuft zur Zeit?

Die Schweizer Salinen planen, mit zwei Sondierbohrungen das bisherige Wissen über den geologischen Untergrund punktgenau zu ergänzen. Im unteren Fricktal wurden 2020 seismische Messungen durchgeführt. Sondierbohrungen dienen dazu, die bereits gewonnenen Daten aus den seismischen Messungen zu vervollständigen und wichtige Fragen bezüglich der Ausdehnung und der Qualität der Salzvorkommen sowie Fragen der Hydrogeologie zu klären.

Eine Bohrung ist auf Gemeindegebiet Wallbach im Bereich «Förliacher» am Waldrand geplant, rund 1.2 Kilometer nordwestlich vom Siedlungsgebiet Wallbach. Die zweite Bohrung ist im Gebiet «Walzacher» auf Gemeindegebiet von Zeiningen geplant, rund 1 Kilometer westlich der Ortschaft Wallbach und ca. 1.5 Kilometer nördlich von Zeiningen. Die geplanten Bohrtiefen liegen bei etwa 350 Metern.

Die Sondierbohrungen werden in enger Absprache mit den Gemeinden Wallbach, Möhlin und Zeiningen, mit den Grundeigentümern und Pächtern geplant sowie mit den lokalen Naturschutzvereinen und dem Jagdverein abgestimmt.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Die Sondierbohrungen benötigen entsprechende Bau- und Bohrbewilligungen. Die Bohr- und Baueingaben sollen im Herbst 2024 erfolgen. Die Schweizer Salinen werden über die nächsten Schritte vor Beginn der Bohrarbeiten informieren.

Grösste Rücksicht auf Menschen und Umwelt

Die Schweizer Salinen nehmen ihre Verpflichtung ernst, in der Umgebung aller ihrer Salinen, Solfelder und Sondierbohrungen mit möglichst grosser Rücksicht auf die Bedürfnisse von Mensch und Natur vorzugehen.

Damit die Salzgewinnung sicher abläuft, arbeiten die Schweizer Salinen nach dem neusten Stand der Wissenschaft und Technik. Dazu gehört nebst dem Solen mit Stickstoff-Blanket ein umfassendes Überwachungs- und Nachsorgekonzept für die Bohrungen und Kavernen. Der Schutz des Grundwassers sowie die Stabilität des Geländes während und nach der Solelaugung sind so gewährleistet. Das Konzept ist Bestandteil des neuen Konzessionsvertrags mit dem Kanton Aargau. 

Die Schweizer Salinen arbeiten stetig daran, die Auswirkungen auf Anwohnende und Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Die mehrjährige Phase der Solegewinnung verläuft unterirdisch und geräuschlos. Die Erschliessungsarbeiten werden so kurz und so schonungsvoll wie möglich gehalten.

Während der Salzgewinnung entspricht die Bohrplatzgrösse etwa der Grösse eines Volleyballfeldes. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Bohrplätze rasch zu ökologischen Nischen entwickeln und so einen aktiven Beitrag zur Artenvielfallt von Fauna und Flora liefern. Zusätzlich zu den ökologischen Ausgleichsmassnahmen im Rahmen der Salzgewinnung unterstützen die Schweizer Salinen mit dem Naturfonds salzgut Natur- und Landschaftsschutzprojekte in den Gebieten, in denen sie Salz gewinnen.

Nach Abschluss der Solegewinnung werden die Gebiete unter Aufsicht der Behörden sorgfältig rekultiviert und in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt.

Nach der Erschliessung des Salzfeldes erfolgt die mehrjährige Phase der Solegewinnung unterirdisch und geräuschlos (wie hier südwestlich von Möhlin). Die Förderplätze, die etwa die Grösse eines Volleyballfeldes haben, können für ökologische Nutzungen verwendet werden.

Im Dialog mit der Bevölkerung

Die Erschliessung des Nordfelds für die heimische Solegewinnung befindet sich zurzeit in der Planungsphase.

Die Schweizer Salinen haben im Rahmen von zwei Informationsveranstaltungen im Februar 2020 und September 2021 die Landeigentümer und Pächter der betroffenen Flächen sowie die Gemeindebehörden und lokalen Naturschutzvereine über die geplante Solegewinnung informiert.

Die Bevölkerung der Gemeinden Möhlin, Rheinfelden, Wallbach und Zeiningen wurde im Februar 2020 mittels Newsletter über das Vorhaben informiert. Eine Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit ist im Rahmen der Mitwirkung für die Richtplananpassungen geplant. 

Haben Sie Fragen zu dem Projekt Nordfeld? Dann nehmen Sie mit den Salinen-Ansprechpartnern (s. rechte Spalte) Kontakt auf.

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Unser Versprechen: Das Nordfeld bleibt so, wie es ist

  • Das Nordfeld bleibt öffentlich. Spaziergänge, Velotouren und Ausritte werden zu jeder Zeit möglich sein. Das Nordfeld bleibt ein Raum für alle, wie das aktuelle Gebiet Bäumlihof zeigt. Wege und Zufahrten bleiben über die gesamte Dauer der unterirdischen Salzgewinnung durchgängig benutzbar. Während der Bauarbeiten zur Erschliessung der Solfelder kann es zu kurzzeitigen Einschränkungen kommen, die jedoch, wenn immer möglich, frühzeitig angekündigt werden.
  • Das Nordfeld bleibt fruchtbarer Boden. Salzgewinnung und Landwirtschaft laufen seit jeher Hand in Hand. Es bleiben keine sichtbaren Spuren der Salzgewinnung zurück. Das Nordfeld bewahrt seinen Charakter als ertragreiches Kulturland und lebendige Naturfläche.
  • Das Nordfeld bleibt sicher. Die Sicherheit von Mensch und Umwelt hat oberste Priorität. Die Salzgewinnung der Schweizer Salinen erfolgt unter Einhaltung strengster Sicherheitsauflagen und wird laufend überwacht. Der Schutz des Grundwassers sowie die Stabilität des Geländes sind gewährleistet.

Wie wird ein Solfeld erschlossen?

Wenn alle nötigen Bewilligungen vorliegen, dauert die effektive Erschliessung eines Solfeldes rund zwei Jahre. Folgende Schritte sind notwendig:

Soletransportleitungen: Die unterirdischen Leitungen werden offen in einer Tiefe von ungefähr 1,0 bis 1,5 m verlegt. Je nach Situation wird die Soletransportleitung in die Strassen und Wege oder in angrenzendes Land gelegt. Die Schweizer Salinen achten darauf, die einzelnen Baustellen so kurz wie möglich offen zu halten. Nach dem Verlegen der Leitungen werden die Gräben umgehend wieder verschlossen und renaturiert. Die Bauzeit für die Soletransportleitung in ihrer ganzen Länge wird rund 1 bis 2 Jahre dauern.

Erschliessung der Salzvorkommen: Die Bohrarbeiten zur Erschliessung der Salzvorräte im Nordfeld sollen etappenweise erfolgen. Bei Bohrarbeiten setzen die Schweizer Salinen, falls nötig, wirksame Schallschutzmassnahmen um. Pro Bohrung wird während ca. zwei Monaten mit einem mobilen Bohrgerät in die nötige Tiefe gebohrt. Danach wird das Bohrgerät entfernt und es bleiben ein Schachtdeckel und ein Kontrollkasten sichtbar. Parallel dazu erfolgt der Leitungsbau analog einer Wasserleitung. Dieser kann mehrere Monate dauern.

Weitere Informationen über die Lebenszyklen eines Solfeldes und zum Thema Sicherheit finden Sie auf der Seite Überwachungs- und Nachsorgekonzept.