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Ein neues Zuhause für Wildbienen und viele kleine Bewohner

Werner Erni (mitte) und die Mitglieder der IG «natürlich Möhlin» vor der neu errichteten Trockenmauer

Fast 10 Meter lang, gut 1 Meter hoch: Das ist sie also, die neue Trockenmauer der IG «natürlich Möhlin». Noch sieht die säuberlich aufgeschichtete Mauer ganz neu aus, doch schon bald werden hier Wildbienen und andere Insekten das Zepter übernehmen. Für die Umsetzung erhielt «natürlich Möhlin» finanzielle Unterstützung von «Salzgut», dem Naturfonds der Schweizer Salinen.

Der Naturfonds wurde 2019 ins Leben gerufen um einen Beitrag zur Pflege der natürlichen Lebensgrundlagen und des Umweltbewusstseins in den Regionen zu leisten. Bis März 2020 reichten diverse Bewerber insgesamt 22 Gesuche ein. Der Expertenrat des Naturfonds hat insgesamt 18 Projekte bewilligt, darunter auch das  der IG «natürlich Möhlin»

Werner Erni, Mitglied von «natürlich Möhlin», sprach mit uns über das kürzlich realisierte Projekt bei Möhlin und die Zukunftspläne seiner IG.

Was ist eine Trockenmauer und wozu dient sie?

Bei einer Trockenmauer handelt es sich um eine Mauer, die aus lokalen Kalksteinen und Löss, einem natürlichen Sediment, besteht. Einerseits dient die Trockenmauer mit dem angehängten Wildbienenbeet als Lebensraum für selten gewordene Insekten. Anderseits als Anschauungsobjekt für die interessierte Bevölkerung. Sie zeigt, dass es attraktive Alternativen zu den in der Nachbarschaft allgegenwärtigen Schottersteinwüsten, Monokulturen und kurzgeschorene Rasenflächen gibt.

Wie lange dauert es denn, bis in eine solche Trockenmauer Insekten einziehen und alles summt und brummt?

Die Trockenmauer wurde jetzt schon besiedelt. Zwar noch spärlich, aber nächstes Jahr wird sie hoffentlich bereits von vielen Insekten bewohnt. In der Mauer können die Insekten auch überwintern.

Wie wurde der Standort der Mauer ausgewählt?

Der Natur- und Vogelschutz Möhlin hat uns einen toll gelegenen Ort am Rand von Möhlin-Ryburg bei der bestbekannten Storchenstation zur Verfügung gestellt. Hier können die vorbeispazierenden Besucherinnen und Besucher neben den Vögeln auch viele andere Pflanzen und Tiere entdecken. Ein Bänkli lädt zum Ruhen und Beobachten ein – es lohnt sich, einen Feldstecher mitzubringen! Wir sehen die Anlage auch als Beitrag zum 50-Jahr-Jubiläum der Storchenstation in Möhlin.

Die Idee für die Trockenmauer gab es ja schon länger. Dann kam Corona. Was bedeutete das für die IG und ihre Pläne?

Ja, die Mitglieder der IG haben sich vor etwa einem Jahr zum ersten Mal getroffen und schon bald darauf den Antrag an den Naturfonds «salzgut» gestellt. Über den Unterstützungsentscheid haben wir uns sehr gefreut. Durch die Corona-Pandemie wurden unsere Pläne allerdings etwas durcheinander gebracht. So konnten wir die Mitarbeit/Beteiligung durch die Bevölkerung nicht wie gewünscht durchführen. Umgesetzt wurde das Projekt dann im Schnellzugtempo innerhalb von nur einer Woche gemeinsam mit lokalen Gewerbetreibenden.

Und nun freuen wir uns alle, wenn die Insekten den neuen Lebensraum bald bevölkern. Was plant die IG «natürlich Möhlin» nun als nächstes?

Wir von der IG «natürlich Möhlin» verstehen uns auch als Informationsplattform. Dazu starten wir nächstes Jahr voraussichtlich eine mehrjährige Aktion zur Förderung der Biodiversität. Im Siedlungsgebiet möchten wir Pflanzkübel aufstellen, mit geeigneten Pflanzen als Insektenweide und Infotafeln. Die Bevölkerung ist eingeladen, sich zu beteiligen. Als Gotte oder Götti stellt man einen Standort zur Verfügung oder übernimmt die Betreuung eines Pflanzkübels, beispielsweise indem man die Station bewässert.

Anfahrt:

Zur Storchenstation gelangt man vom Möhliner Bahnhof oder Zentrum in Richtung Ryburg, unter der Eisenbahnbrücke durch. Zu Fuss oder mit dem Velo in die Rappertshäusernstrasse einbiegen, die Station liegt gleich neben dem Spielplatz in der Güterstrasse.

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