Insgesamt 68 neue UKV-Silocontainer sorgen dieses Jahr für einen effizienten Salztransport in der Schweiz. Bereits im Sommer wurden die Silocontainer getestet und sind nun einsatzbereit.
Wer die Schweiz im Zug bereist, hat vielleicht auch schon lange, mit grossen pilzförmigen Kübeln beladene Zugketten entdeckt. Über 100 dieser zweiachsigen Silowagen mit pneumatischer Entleerung, sogenannten «Ucs Wagen», nutzten die Schweizer Salinen, hauptsächlich für den Transport von Auftausalz. Dieses wird bis in die äussersten Winkel der Schweiz transportiert und gewährleistet die Verkehrssicherheit des Landes.
Getestet bei 30 Grad Hitze
Damit die Schweizer Gemeinden bei einem verfrühten Wintereinbruch nicht unvorbereitet sind, beginnt die Auslieferung des Auftausalzes jeweils bereits im Sommer. Dabei zeigte sich in diesem Jahr rasch, dass die Ucs Wagen ersetzt werden müssen. Die Schweizer Salinen entschieden sich deshalb, neue, sogenannte «unbegleitete kombinierte Verkehrssilocontainer» (UKV-Silocontainer) eingehend auf ihre Eignung zu testen.
Nicole Voirol, Leiterin Transporte, war mit dem Transport- und Umschlagspartner für die Umstellung zuständig: «Bei über 30 Grad und strahlendem Sonnenschein eine neue Technologie für den Winter auszutesten und einzuführen, ist schon sehr speziell.» Die insgesamt 68 neuen Silocontainer mit einem Fassvermögen von 27 Tonnen konnten in der Testphase zeigen, dass sie die richtige Lösung für die Schweiz sind. Zeitgleich evaluierten Nicole Voirol zusammen mit Partnerfirmen verschiedene zusätzliche Umschlagplätze vor Ort.
Als Folge entschied man sich für neue Umschlagbahnhöfe in Bern und Rothenburg, welche künftig die bestehenden Knotenpunkte in Gossau, St. Gallen Winkeln, Landquart, Chavornay und Genf ergänzen. Für die Bahnhöfe in Bern und Rothenburg wurden zudem zwei neue Greifstapler (Reachstacker) angeschafft. Deren Spitzname «Popeye» kommt nicht von ungefähr: Mit den beiden Greifstaplern, die Container mit einem Gewicht von bis zu 38 Tonnen heben können, wird der Verlad der Silocontainer deutlich effizienter.
Team Effort für einen nachhaltigeren Umschlag des Auftausalzes
Im Umschlag des Auftausalzes sind verschiedenste Akteure involviert: Nebst den Zügen der SBB-Cargo stehen auch diverse lokale Transportfirmen mit ihren Lastwagen zur Verfügung, die das Salz an die Kunden wie Tiefbauämter, Kantone und Gemeinden ohne Schienenanschluss bringen. Alle sind aufeinander angewiesen.
«In der mehrmonatigen Testphase mussten wir die ganze Infrastruktur für den Umschlag der Silocontainer anpassen», erklärt Nicole Voirol. Nicht an jedem Standort waren gleich von Beginn weg genügend Silocontainer verfügbar. Die involvierten Transportfirmen mussten mit passenden Chassis aus- und aufgerüstet werden.
«Dort wo es an Equipment fehlte, half man sich solidarisch aus. Im Namen der Schweizer Salinen ein herzliches Dankeschön für die reibungslose Zusammenarbeit an unsere Partnerfirma SBB Cargo und die vielen beteiligten regionalen Transportunternehmen.»
Auch die Natur profitiert: Die neuen UKV-Silocontainer sind deutlich effizienter als ihre Vorgänger und ermöglichen so eine konsequente Verlagerung auf den ökologischeren Schienentransport. Langfristig soll so der Schienenanteil der Schweizer Salinen auf etwa 45 % ansteigen und dadurch ein wichtiger Beitrag zur CO2-Reduktion geleistet werden.