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Salzgut am Ort: Von stillen Örtchen, pflegeintensiven Gewässern und artenreichen Obstgärten

Einmal pro Jahr laden der Naturfonds «Salzgut» und die Schweizer Salinen zu einer Besichtigung und Diskussion ihrer Förderprojekte im Bereich Biodiversität ein. Die Veranstaltung fand bereits zum vierten Mal in Folge statt und war mit rund 40 Teilnehmenden sehr gut besucht. Der diesjährige Anlass führte durch Wälder, über Felder und zu abgelegenen Weihern in den Gemeinden Muttenz und Pratteln.

Es summt, raschelt, flattert – die Tier- und Pflanzenwelt präsentiert sich an diesem Freitagnachmittag im Chlosterchöpfli artenreich. Das Gebiet oberhalb von Muttenz ist mit seiner schroffen Felswand von weithin sichtbar und wird seit 2022 von der Bürgergemeinde und dem Forstbetrieb Schauenburg zugunsten einer artenreichen Flora und Fauna aufgewertet und gepflegt.

Der Forstbetrieb und die Projektleitenden der Hintermann & Weber AG stellen die vielfältigen Massnahmen zur Förderung der Artenvielfalt im Chlosterchöpfli vor.
Der Forstbetrieb und die Projektleitenden der Hintermann & Weber AG stellen die vielfältigen Massnahmen zur Förderung der Artenvielfalt im Chlosterchöpfli vor.

Die Massnahmen kommen unter anderem verschiedenen felsbrütenden Vögeln zugute, die offene, unzugängliche Felswände zur sicheren Brutaufzucht benötigen. Gerade in der sensiblen Phase der Jungenaufzucht ist Ungestörtheit ein hohes Gut. Um dies zu erreichen, wurde im vorderen Bereich ein grosser Ast- und Totholzhaufen angelegt, der den Zugang zur Felswand erschwert und die Besuchenden an andere Plätze lenkt. Der aufgetürmte Asthaufen dient nicht nur als Versteck und Lebensraum für verschiedene Tiere, sondern auch als Barriere für Besuchende, um der Natur auch auf kleinem Raum eine Ruhepause zu gönnen.

Weiter geht es zum Weiher Stritacher oberhalb der Neu Schauenburg in Pratteln. Im Vorfeld unserer Exkursion wurde die Weiherumgebung durch die Forstequipe von teilweise bis zu zwei Metern hohen Sträuchern, Brombeeren und Gras befreit. Dass nicht nur die Umgebung, sondern auch der Weiher einer regelmässigen Pflege bedarf, erfahren wir von Benedikt Schmidt, Präsident des Expertenrats und Amphibienspezialist bei karch, sowie von Werner Götz, der den Weiherbau geplant und realisiert hat.

Nach dem Bau eines Weihers geht die Arbeit erst richtig los: Regelmässig muss der Bewuchs entfernt und der anderthalb Meter tiefe Weiher ausgebaggert werden, damit er nicht verlandet und als Lebensraum erhalten bleibt.
Nach dem Bau eines Weihers geht die Arbeit erst richtig los: Regelmässig muss der Bewuchs entfernt und der anderthalb Meter tiefe Weiher ausgebaggert werden, damit er nicht verlandet und als Lebensraum erhalten bleibt.

So muss beispielsweise der Rohrkolben, der anfangs noch zur Strukturierung beiträgt, aber schnell überhandnehmen kann, regelmässig entfernt werden. Derzeit wurden im Weiher Stritacher bereits verschiedene Frösche und Lurche gesichtet. Langfristig soll sich hier aber vor allem die stark gefährdete Geburtshelferkröte ansiedeln. Bis sie den Weg aus den 500 bis 1’000 Meter entfernten Gewässern zum Stritacher findet, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Benedikt Schmidt rechnet mit fünf bis zehn Jahren – ein normaler Prozess in der Natur, denn auch Artenschutz braucht Zeit.

Die Einwohner- und Bürgergemeinde Pratteln setzt sich auf vielfältige Weise für die Artenvielfalt in ihrem Gemeindegebiet ein. So werden auch die Streuobstwiesen artenreicher. Die Hostett oberhalb des Forstwerkhofs im Ebnet wurde mit verschiedenen seltenen und klimaangepassten Baumarten sowie einheimischen und alten Obstsorten neu bepflanzt. Anstelle der anfälligen Kirschbäume stehen nun die Prattler Hasenbirne, Apfelbäume der Sorte Sauergrauech, Mispeln, Nussbäume, Edelkastanien und Speierlinge, berichtet Sandra Felber, Bürgerrätin von Pratteln. Zusätzlich werden Insektenhotels, Nistkästen und Sitzstangen für Greifvögel bei den Pflanzungen angebracht, damit auch die Tierwelt von den Massnahmen profitieren kann. Aus den Prattler Hasenbirnen stellt die Bürgergemeinde heute ihren bekömmlichen Hasenbirnenschnaps her – eine Kostprobe davon durften die Teilnehmenden zum Schluss beim Apéro in der Saline Schweizerhalle geniessen.

Die Bäume des Hochstamm-Obstgartens in Pratteln werden nur mit einer Austriebsspritzung behandelt und nicht, wie sonst im Obstbau üblich, mit acht bis zwölf Spritzungen pro Jahr. Im Sommer wird die Fläche extensiv beweidet und die Bäume entsprechend geschützt.
Die Bäume des Hochstamm-Obstgartens in Pratteln werden nur mit einer Austriebsspritzung behandelt und nicht, wie sonst im Obstbau üblich, mit acht bis zwölf Spritzungen pro Jahr. Im Sommer wird die Fläche extensiv beweidet und die Bäume entsprechend geschützt.

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