Dominik Tanner ist Präsident des FC Rheinfelden und seit bald 30 Jahren Mitglied dieses Vereins. Im Interview erzählt er, was den FC Rheinfelden auszeichnet und wie Corona den Zusammenhalt im Verein gestärkt hat.
Sie sind seit vielen Jahren Mitglied des Vereins FC Rheinfelden. Wieso sind sie dem Klub all die Jahre treu geblieben?
Ich bin direkt neben dem Fussballplatz aufgewachsen und war schon als kleiner Junge angefressen von dieser Sportart. Seit bald 30 Jahren bin ich nun Mitglied des FC Rheinfelden und seit drei Jahren Präsident. Der Grund dafür ist ganz einfach: Ich bin nach wie vor begeistert von unserem Vereinsgeist und den tollen Mitgliedern, mit denen ich die Leidenschaft für das Fussballspielen teile.
Was zeichnet den FC Rheinfelden besonders aus?
Sicherlich der starke Fokus auf die Förderung des Mädchen- und Frauenfussballs. Aktuell haben wir über hundert weibliche Mitglieder, die in den verschiedenen Altersklassen spielen. Die Frauen- und Mädchenförderung wird seit ungefähr drei Jahren ganz gezielt vorangetrieben und stösst auf grosses Interesse. Wir erhalten wöchentlich Anfragen von interessierten Mädchen oder Frauen, die gerne zu einem Probetraining kommen möchten.
Welche Fördermassnahmen werden konkret umgesetzt?
2017 führte der FC Rheinfelden ein Schnuppertraining für Mädchen durch. Über 40 Teilnehmerinnen kamen zu diesem Training, viele sind bis heute im Verein. Im Rheinfelder Schulsport leitet zudem eine Trainerin des FC Rheinfelden den Fussballkurs und öffnet so die Türe zum Fussball für alle teilnehmenden Kinder. Seit 2018 organisiert der FC Rheinfelden ein Fussballturnier nur für Mädchen. Die ersten beiden Durchführungen waren ein grosser Erfolg, 2020 musste auf den Event verzichtet werden, 2021 durften wir das Turnier wieder in kleinerem Rahmen durchführen.
Welche Highlights gab es in den letzten Jahren beim FC Rheinfelden?
Zu den Highlights gehört sicher der Sieg beim Basel Cup der Herrenmannschaft in den Neunzigern oder auch die Teilnahme der Damenmannschaft am Schweizer Cup gegen den FC Luzern im Jahr 2019. Aktuell freuen wir uns zudem auf die Entstehung eines Neubaus beim Fussballplatz in Rheinfelden, der dann unseren Klub beherbergen wird. Vorgesehen ist die Eröffnung im März 2023. Aktuell sind wir gemeinsam mit der Stadt Rheinfelden in der Planungsphase. Unser Beitrag wird der Innenausbau der Gastroräumlichkeiten sein. Um dies zu finanzieren, sind verschiedene Initiativen geplant, wie beispielsweise ein Crowdfunding.
Wie meisterte der FC Rheinfelden die Herausforderungen rund um Covid-19?
Die Situation hat uns stark gefordert. Während dieser Zeit waren das Training und somit auch das Vereinsleben nicht mehr möglich. Das gemütliche Beisammensein und der gegenseitige Austausch kamen definitiv zu kurz. Wir haben uns verstärkt online getroffen, aber das ersetzt den persönlichen Austausch auf Dauer nicht. Umso grösser ist die Freude, dass wir uns jetzt wieder im gewohnten Rahmen treffen und gemeinsam trainieren können.
Hat der Verein aufgrund von Corona Mitglieder verloren?
Eher im Gegenteil: Nach dem Lockdown haben bei uns die Mitgliederzahlen zugenommen. Aktuell hat der FC Rheinfelden rund 480 aktive Mitglieder – das sind 100 mehr als noch vor zwei Jahren.
Welche Ziele hat sich der FC Rheinfelden für die kommenden Jahre gesteckt?
Ein Ziel der Herrenmannschaft ist es, von der dritten in die zweite Liga aufzusteigen. Zudem möchten wir auch die anderen Teams bei ihrer sportlichen Weiterentwicklung unterstützen. Schön ist, wie sich der Zusammenhalt seit Corona noch verstärkt hat – dies möchten wir weiterhin fördern, indem wir vermehrt auf den gegenseitigen Austausch achten und uns auch nach dem Training wieder verabreden. Zusammen mit der Stadt Rheinfelden bereiten wir zudem einen zusätzlichen Fussballplatz vor, um der grossen Nachfrage gerecht zu werden. Sollte dies ein Kunstrasen werden, hätten wir den Vorteil, dass wir witterungsunabhängig draussen trainieren und spielen können. Die weitere Entwicklung dieses Projekts hängt aber noch von vielen Faktoren ab, die sich erst ergeben werden.
Die Schweizer Salinen unterstützen den FC Rheinfelden. Welche Bedeutung hat das Engagement für den Verein?
Finanzielle Unterstützung ist für unseren Verein sehr wichtig. Dank den Schweizer Salinen konnten wir unserer Seniorenmannschaft ein passendes Trikot zur Verfügung stellen. Zudem ist es schön, einen Sponsor aus der Nachbarschaft zu haben. Denn die Salinen sind jedem ein Begriff, der wie ich in Rheinfelden aufgewachsen ist. So arbeitete mein Vater beispielsweise früher eng mit den Rheinsalinen zusammen. Mit dem Sponsoring entsteht ein noch persönlicherer Bezug zu dem Unternehmen.