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Salzvorkommen erkunden

Wie finden die Schweizer Salinen Salz? Im Wesentlichen gibt es zwei sich ergänzende Methoden, um Salzvorkommen und die vorherrschenden geologischen Gegebenheiten zu erkunden: Seismische Messungen und Sondierbohrungen. Die Kombination beider Messverfahren erlaubt zusätzliche Erkenntnisse, welche beim Einsatz nur der einen oder anderen Methode nicht im gleichen Mass möglich wären.

Was messen wir mit der Seismik?

Die Grösse und Lage der unterirdischen Salzvorkommen sind entscheidend für die Planung der Schweizer Salzversorgung in den kommenden Jahrzehnten. Seismische liefern ein präzises Bild des geologischen Untergrunds. Mit den gewonnenen Daten können die Schweizer Salinen die Planung anstehender und künftiger Projekte zur Salzgewinnung Messungen in den Konzessionsgebieten im Kanton Basel-Landschaft und im Kanton Aargau verfeinern.

Seismische Messung und Konzession

Wo fanden zuletzt seismische Messungen statt?

Ende 2020 führten die Schweizer Salinen seismische Messungen im gesamten Konzessionsgebiet der beiden Kantonen Aargau und Basel-Landschaft durch. Die Messergebnisse werden zurzeit noch ausgewertet und mit den Ergebnissen der verschiedenen Sondierbohrungen validiert und verfeinert. Mit den gewonnenen Daten können die Schweizer Salinen die Planung anstehender und künftiger Projekte zur Salzgewinnung verfeinern.

Karte seismische Messungen Schweizer Salinen
Schematische Darstellung der Messlinien. Die seismischen Messungen erfolgen auf bestehenden Strassen sowie Wald- und Feldwegen. Die weiss markierten Seismik-Untersuchungen in Muttenz Dorf werden vom Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) des Kantons Basel-Landschaft durchgeführt.

Wie und wann laufen die Seismik-Messungen ab?

Wie funktionieren seismische Messungen?

Seismische Messungen sind eine bewährte und sichere Methode, um Gesteinsschichten bis in eine Tiefe von mehreren Kilometern zu erkunden. Heute sind sie Standard und haben sich bereits in vielen Projekten im In- und Ausland bewährt.

Seismische Messungen funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie der Ultraschall beim Arzt. Um Gesteinsschichten bis in eine Tiefe von mehreren Kilometern zu erkunden, arbeiten die Messgeräte jedoch mit sehr tiefen Frequenzen.

Bei seismischen Messungen presst ein Spezialfahrzeug,ein sogenannter Vibrotruck, eine vibrierende Platte auf die Strassen- oder Wegoberfläche. Die Vibrationen breiten sich im Untergrund aus und werden von den Gesteinsschichten reflektiert. Sensoren an der Erdoberfläche (Geophone) zeichnen die zurückgeworfenen seismischen Wellen auf.

Welche Auswirkungen haben die Seismik-Messungen?

Wie lange dauern seismische Messungen?

Das hängt von der Grösse des Gebietes ab, das untersucht werden soll. Die letzten Messungen der Schweizer Salinen dauerten pro Konzessionsgebiet etwa einen Monat. An einem einzelnen Messpunkt dauert eine Messung jeweils nur wenige Minuten. Messungen finden in der Regel am Tag unter Wahrung der Ruhezeiten von Montag bis Samstag statt. Messungen entlang einer Autobahn müssen nachts erfolgen, weil tagsüber der Verkehrslärm die Messqualität negativ beeinflussen würde.

Prinzip der Seismik
Vibrotruck für seismische Messung
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Lärm und Vibrationen

Pro Standort verursacht ein Vibrotruck für wenige Minuten geringe Lärmemissionen und leichte Vibrationen. Diese
sind vergleichbar mit einem vorbeifahrenden Tram. Seismische Messungen sind ungefährlich für Menschen, Tiere, Pflanzen und normal empfindliche Bauwerke. Wo sich in der Umgebung empfindliche Bauwerke befinden, gelten strengere Richtwerte und Überwachungskonzepte. 

Vibrotruck mit Geophon im Vordergrund
Drahtlose Geräte (Geophone) zeichnen die seismischen Wellen auf.
Geophon für seismische Messungen
Ein Geophon für seismische Messungen im Einsatz

Sondierbohrung

Die zweite Möglichkeit, den Boden nach Salzvorkommen zu erkunden, sind Sondierbohrungen. Während mit den seismischen Messungen flächendeckende Informationen generiert werden, liefern Sondierbohrungen sehr detaillierte, punktgenaue Informationen. Dadurch sind noch genauere Tiefen- und Mächtigkeitsangaben zu den Salzschichten möglich. Die Kombination beider Messverfahren erlaubt zusätzliche Erkenntnisse, welche beim Einsatz nur der einen oder anderen Methode nicht im gleichen Mass möglich wären. Sondierbohrungen dienen somit der Vervollständigung und Verifizierung der durch die seismischen Messungen gewonnenen Daten. 

Sondierbohrung in Pratteln
Die Sondierbohrung auf dem Schneeschmelzplatz im Gebiet Stritacher bei Pratteln

Eine Sondierbohrung erfolgt immer unter Auflagen der kantonalen Ämter, in Absprache mit der Standortgemeinde und der Landbesitzer*in. Die Schweizer Salinen geben die Bohrung in Auftrag, spezialisierte Firmen führen die Arbeiten aus.

Wie lange eine Sondierbohrung dauert, hängt von der angestrebten Tiefe ab. In Pratteln zum Beispiel lag die Bohrtiefe bei etwa 570 Metern, die Bohrarbeiten dauerten mehrere Monate (Abschluss der Sondierbohrung in Pratteln | Schweizer Salinen).

Bildnachweise:  Bundesamt für Landestopografie swisstopo, Geo Explorers AG, Geo2X AG