Ausgebautes Wasserkraftwerk versorgt die Saline Bex und über 2’400 Haushalte

In Bex kommen die Arbeiten zur Erneuerung und Kapazitätserweiterung des Wasserkraftwerks zum Abschluss. Das Wasserkraftwerk soll bei voller Leistung die gesamte Salzproduktion in Bex sowie über 2’400 Haushalte mit grünem Strom versorgen. Die neue Anlage ging Anfang September 2023 ans Netz. Nach der Schneeschmelze im Frühling 2024 soll das Kraftwerk in Vollbetrieb treten können.

Es war ein denkwürdiger Morgen in Bex am 3. Oktober 2022. Die Mitarbeitenden schalteten das rund 80 Jahre alte Wasserkraftwerk ein letztes Mal ab und entleerten die Druckleitung vollständig für den Umbau. Die beiden bisherigen Turbinen hatten sich ihren Ruhestand wohlverdient.

Haus mit Gleis und Fluss
Gleich neben den Zügen der Bahnlinie Bex-Villars begannen im Oktober 2022 die Bauarbeiten an der Wasserfassung des Kraftwerks.

Die Ruhe war jedoch nicht von langer Dauer, denn die Bauarbeiten begannen ohne Verzug und mit einem ambitionierten Zeitplan von einem Jahr Bauzeit. Neben der Druckleitung musste auch die Wasserfassung, deren Bauwerke teilweise ebenfalls aus den 1940er Jahren stammten, erneuert beziehungsweise umgebaut und erweitert werden.

Ein herausfordernder Schritt

Die anspruchsvolle Verlegung der ersten 450 Meter der Druckleitung und der Ausbau der Wasserfassung stellte die Projektverantwortlichen schon früh vor die Herausforderung, die Versorgung der Saline in Bex trotz zwischenzeitlicher Stilllegung des alten Kraftwerks mit grüner Energie zu gewährleisten. Dank einer vorausschauenden Bauplanung und einem straffen Zeitplan gelang es, den Zukauf von externem Strom so gering wie möglich zu halten.

Dazu kam, dass die Bauten zur Wasserfassung und etwa 250 Meter der Druckleitung entlang den Stützmauern der Bahnlinie Bex-Villars der Transports Publics du Chablais (TPC) verlaufen. Die Schweizer Salinen und ihr Ingenieurbüro waren daher schon seit Ende 2020 im Gespräch mit den TPC, um Auswirkungen auf den Bahnbetrieb zu verhindern.

Baustelle mit Gebirge im Hintergrund
Die Bauarbeiten fanden direkt bei den Waadtländer Alpen statt. Durch das anspruchsvolle Terrain sowie die längeren Frostperioden bedurfte es einer vorausschauenden Bauplanung.

Auch die Logistik der Tiefbauarbeiten war alles andere als einfach. Sie musste mit einer sehr anspruchsvollen Topografie, längeren Frostperioden im Winter und sensiblen Bauwerken der Eisenbahnlinie, insbesondere der Sublin-Brücke, umgehen. Umso grösser war der Stolz bei allen Beteiligten, dass sie die Arbeiten ohne grössere Probleme im Zeitplan abschliessen konnten.

Das neue Wasserkraftwerk entsteht

Zur gleichen Zeit war im neuen Wasserkraftwerk ein Team mit der Montage der drei neuen Turbinen beschäftigt. Mehr als zehn Kilometer Kabel wurden verlegt. Diese transportieren einerseits die Steuer- und Messsignale der Anlage und andererseits die Energie der Turbinen in das Stromnetz des Kraftwerks und für die überschüssige Energie in das öffentliche Netz der Region Chablais.

Ende Juni 2023 waren die Tiefbauarbeiten beendet, und die letzten Arbeiten an der Wasserfassung konnten beginnen. Unter anderem mussten Dichtheitstests an der Druckleitung und den Turbinen durchgeführt werden. Dabei wurde geprüft, ob die Konstruktionen und Ausrüstungen dicht sind und dem Druck standhalten.  Seit Anfang September 2023 laufen die von den Schweizer Salinen am meisten erwarteten Etappen: die Inbetriebnahme und der Probebetrieb. Sie dauern bis zur Schneeschmelze im Frühling des nächsten Jahres. Anschliessend soll die Anlage in den Normalbetrieb gehen.

Bei voller Leistung wird das neue Wasserkraftwerk dann nicht nur die gesamte Salzproduktion der Saline de Bex, sondern auch über 2’400 Haushalte in der Region mit erneuerbarem Strom versorgen.

An der Nachhaltigkeitswoche in Bex vom 4. bis zum 10. September konnten Interessierte das modernisierte Wasserkraftwerk zum ersten Mal besuchen.

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