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«Frau Stettler, weist Meersalz eine bessere Ökobilanz auf als heimisches Siedesalz?»

Cornelia Stettler, Spezialistin für Ökobilanzen bei
der Carbotech AG mit langjähriger Erfahrung
im Bereich CO2-Fussabdruck. Sie engagiert sich
ehrenamtlich im Bereich Klimaschutz.

Frau Stettler, weshalb ist die Frage nach der CO2-Bilanz von Auftausalzen besonders relevant?

Der Klimawandel ist aktuell eine der grössten Herausforderungen. Es wird von allen Akteuren ein Handeln zur Reduktion der CO2-Emissionen verlangt. Der Druck auf die Unternehmen ist sehr hoch. Dabei geht leicht vergessen, dass alltägliche Themen wie Heizen, Mobilität und Ernährung entscheidende Faktoren sind. Und gerade für die Mobilität spielen Auftausalze eine wichtige Rolle.

Carbotech hat die Ökobilanz-Studie durchgeführt. Welche Kompetenzen waren dabei spezifisch gefragt?

Carbotech verfügt seit rund 30 Jahren über Erfahrungen im Bereich der Ökobilanzierung und über vertiefte methodische Fachkenntnisse im Bereich der CO2-Bilanzierung. Daneben liefern wir auch Gutachten zu Studien ab.

Wie stellen Sie die Neutralität der Studie sicher?

Carbotech ist finanziell unabhängig und in keiner Weise an einem der involvierten Unternehmen beteiligt. Im vorliegenden Fall hat zuerst ein externer Salzexperte eine Vorstudie erarbeitet. Anschliessend ist mit der Hauptstudie von Carbotech eine Beurteilung durch eine zweite Instanz erfolgt. Zudem haben wir bei den Analysen mit verschiedenen Varianten gerechnet und die mögliche Bandbreite von Resultaten thematisiert.

Wie gingen Sie bei der Studie vor?

Die Ökobilanzierung erfolgt nach standardisierten Prozessen, von der Klärung der Fragestellung über die Datenerhebung bis hin zur Interpretation der Resultate. Eine Herausforderung dabei waren die vielen unterschiedlichen Umweltauswirkungen. Um diese abzubilden und zu bewerten, haben wir ergänzend zur CO2-Bilanz den Umweltfussabdruck basierend auf der Methode der ökologischen Knappheit eingesetzt.

Können Sie das genauer erläutern?

Die CO2-Bilanz ist ein Indikator für den Klimawandel, alle anderen Umweltschäden werden damit aber nicht erfasst. Der Umweltfussabdruck dagegen umfasst neben dem Beitrag zum Klimawandel weitere Faktoren wie die Deponierung von radioaktiven Abfällen, die bei der Verwendung von Atomstrom anfallen, oder die Verfügbarkeit von Ressourcen. Gleichzeitig bewertet der Umweltfussabdruck die Relevanz der einzelnen Faktoren hinsichtlich der Umweltschutzziele der Schweiz. Für die vorliegende Studie kommen wir mit dem Umweltfussabdruck auf dieselben Schlüsse wie mit dem CO2-Fussabdruck. Dies ist nicht immer so.

Was ist das Fazit der Studie?

Der Transport spielt eine entscheidende Rolle für die Ökobilanz von Auftausalzen. Vorteile einer weniger energieintensiven Salzproduktion im Ausland werden durch den Transport und dessen Auswirkungen wieder zunichte gemacht. Deshalb haben wir – bis auf Tunesien – nur europäische Länder berücksichtigt. Die Optimierung der lokalen Produktion in Riburg mit dem Einsatz erneuerbarer Energien führt insgesamt zu einem der besten Ergebnisse in der Ökobilanz.

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