Der Naturfonds «Salzgut» der Schweizer Salinen hat im Frühling 2020 18 lokale und regionale Natur- und Landschaftsschutzprojekte unterstützt. Im Dezember hat der zuständige Expertenrat weitere 16 Eingaben aus über 20 Gemeinden in der Nordwestschweiz sowie in der Region Bex/VD gutgeheissen. Auch im laufenden Jahr setzt der Naturfonds sein Förderprogramm fort.
«Think national, act local» – so könnte in Abwandlung des berühmten Umweltcredos das Motto des Naturfonds «Salzgut» lauten. Denn die Schweizer Salinen unterstützen als gesamtschweizerisch tätiges Unternehmen mit dem Naturfonds lokale Projekte in den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz sowie Biodiversität. Im Fokus stehen dabei diejenigen Gemeinden und Regionen, in denen heimisches Salz gewonnen wird.
Im Dezember 2020 hat der achtköpfige Expertenrat des Naturfonds «Salzgut» 16 weitere Projekte aus über 20 Gemeinden in der Nordwestschweiz und der Region Bex (VD) bewilligt, nachdem er im Frühjahr 2020 die ersten Fördermittel für 18 Umweltprojekte gesprochen hatte. Von den insgesamt 22 Gesucheingaben erfüllten 16 Projekte die folgenden Beurteilungskriterien am besten: Qualität des Vorhabens, Umsetzbarkeit, Langfristigkeit der Wirkung, gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis und Innovation. Etwa die Hälfte der Projekte ist auf ein Jahr angelegt. Bei den anderen erfolgt die Umsetzung über mehrere Jahre.
Die Vielfalt der gutgeheissenen Projekte ist gross (s. Übersicht unten sowie unter www.salzgut.ch). So sollen durch die Aufwertung des ehemaligen Steinbruchs Chlosterchöpfli in Muttenz (BL) geeignete Lebensräume für felsenbrütende Vögel sowie Reptilien und Amphibien geschaffen werden. Das Projekt «Gartenberg – gemeinsam auf den Acker» will die lokale Bevölkerung im Grossraum von Wölflinswil (AG) in die biologische Lebensmittelproduktion aktiv einbeziehen und mit der zusätzlichen Anlage von Kleinbiotopen und Bildungsaktionen für die Bedürfnisse seltener Tier- und Pflanzenarten sensibilisieren. Im Projekt «Domaine agro-écologique de Chiètres» in Bex (VD) wird ein Hochstammobstgarten mit verschiedenen Strukturelementen ökologisch aufgewertet, damit sich typische Arten strukturreicher Kulturlandschaften, wie Feldhase und Neuntöter wieder ansiedeln.
Für Biodiversität sensibilisieren
Dr. Benedikt Schmidt, Biologe und Präsident des Expertenrates freut sich über die grosse Vielfalt: «Alle Projekte zielen darauf ab, die Artenvielfalt unserer Pflanzen- und Tierwelt zu fördern und einen Beitrag an die Biodiversität zu leisten», erklärt er. «Was uns erneut besonders beeindruckt hat, ist die Buntheit der Ideen».
Die 16 neuen Projekte wollen unter anderem neue Lebensräume für gefährdete oder geschützte Arten schaffen, die Artenvielfalt im Kulturland fördern oder Amphibienlaichgewässer wieder vernetzen. «Ganz besonders freut uns, dass wir auch Projekte unterstützen können, die sich der Umweltbildung widmen. Denn ein guter Natur- und Landschaftsschutz baut auf der Sensibilisierung der Bevölkerung für die Biodiversität auf», gibt Dr. Benedikt Schmidt zu bedenken. Träger der Projekte sind verschiedene lokale Natur- und Vogelschutzvereine sowie Einwohner- und Bürgergemeinden.
Förderaktivitäten gehen weiter
Mit dem im Jahr 2019 ins Leben gerufene Naturfonds «Salzgut» wollen sich die Schweizer Salinen im Namen aller Kantone bei den jeweiligen Gemeinden und Regionen bedanken, welche die verlässliche und solidarische Salzversorgung der Schweiz ermöglichen. So wird pro geförderte Tonne Salz einen Franken an den Naturfonds überwiesen.
Insgesamt wurden letztes Jahr 34 Projekte in sechs verschiedenen Handlungsfeldern bewilligt (s. Grafik). Für deren Umsetzung im 2020 hat der Naturfonds Fördermittel von rund CHF 450’000 CHF gesprochen, von denen bereits knapp die Hälfte ausbezahlt werden konnte. Andreas Bernasconi, Leiter der Geschäftsstelle «Salzgut» betont: «Diese Gelder sind sinnvoll eingesetzt, da die bewilligten Projekte eine hohe Qualität aufweisen und auf eine langfristige Wirkung ausgerichtet sind.»
Von den 18 im Frühling 2020 bewilligten Projekten konnten bis heute 7 Projekte vollständig umgesetzt werden. 11 befinden sich noch in Umsetzung. Weitere Projekte können ab sofort online via www.salzgut.ch oder per Mail an info@salzgut.ch eingegeben werden. Der nächste Eingabetermin ist der 10. März 2021.
16 neue Förderprojekte in sechs verschiedenen Handlungsfeldern
Eine Übersicht der bewilligten Projekte ist einsehbar auf www.salzgut.ch.
Natur- und Landschaftsschutz
- Chlosterchöpfli Muttenz (BL): Aufwertung des ehemaligen Steinbruchs und Schaffung geeigneter Lebensräume für felsenbrütende Vögel sowie Reptilien und Amphibien
- Wiederherstellung Flachmoor Bodenmatt: eine kontinuierliche Pflege gewährleistet eine langfristige Erhaltung dieses seltenen Lebensraums in Nuglar- St. Pantaleon (SO)
- Trockenmauer im Reservat ‚Burstel‘: Bau einer Trockenmauer in der Nähe bestehender Tümpel in Möhlin (BL) als Rückzugs-, Nist-, Jagd- und Überwinterungsort für Amphibien und Reptilien, Insekten und Vögel
- Flederfreund – Ein Tal für Fledermäuse: Zum Schutz von geschützten Fledermausarten. Bau geeigneter Unterschlüpfe in den Aargauer Gemeinden Wegenstetten, Hellikon, Zuzgen und Zeinigen
Gewässer
- Gruhalde & Chilmet – Sanierung Laichgewässer: Beitrag zum Schutz der gefährdeten Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte in der Gruhalde und Chilmet in der Region Frick (AG)
- Lichte Wälder für Amphibien: Schaffung von Lebensräumen für Wärme und Licht liebende Amphibien sowie Reptilien, Vögel und Insekten im Wald in Bärschwil (SO)
Kulturland
- Domaine agro-écologique de Chiètres: Förderung charakteristischer Kulturlandarten in Bex (VD) durch das Anlegen geeigneter Strukturen
- Permakultur: Biodiversität im Lebensraum Eichmatt: Schaffung eines stabilen, vielfältigen Ökosystems mit Hilfe von nachhaltiger Landwirtschaft sowie Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit für biodiversitätsfördernde Massnahmen in Zuzgen (AG)
- Gartenberg – gemeinsam auf den Acker: Schaffung wertvoller Lebensräume ergänzend zum biologischen und solidarischen Anbau von Lebensmitteln in Wölflinswil im Fricktal (AG)
- Feldscheune für Schleiereulen und Kleinsäuger: Sanierung einer baufälligen Feldscheune in Bubendorf (BL) und Gestaltung der Umgebung, um Lebensraum für gefährdete Tiere zu schaffen und zu erhalten
Siedlungsraum
- Reptilienfreundliches Schulhaus Obermatt: Schaffung zusätzlicher Lebensräume für heimische Reptilien und Insekten auf der Schulanlage Obermatt in Möhlin (AG)
Wald
- Waldameisen in der Nordwestschweiz: forstwirtschaftliche Massnahmen zur Förderung von Waldameisen und Sensibilisierung der Waldbewirtschaftenden für eine umsichtige Holzernte
Umweltbildung
- Klima-Erlebnisse für Pratteln: Sensibilisierung von Jugendlichen für Klimawandel und Nachhaltigkeit sowie für entsprechende Verhaltensweisen
- Mehr als 100 Jahre Naturgeschichte Aargau: Sonderausgabe zum Thema ‚Natur und Landschaft im Aargau: Geschichte als Verantwortung‘
- Naturoasen, jetzt! Motivation verschiedener Baselbieter und Aargauer Gemeinden, Lebensräume für die Förderung der Biodiversität zu schaffen und sich mit anderen Interessierten auf einer Online-Plattform auszutauschen
- Flora beider Basel – eine Bestandesaufnahme: Bereitstellung flächendeckender Daten zu allen Pflanzenarten in den beiden Basler Kantonen unter Mitwirkung interessierter Laien
Über den Naturfonds «Salzgut»
Der Naturfonds «Salzgut» der Schweizer Salinen unterstützt Projekte in den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz sowie Biodiversitätsförderung. Er leistet damit einen Beitrag zur Pflege der natürlichen Lebensgrundlagen und des Umweltbewusstseins der Bevölkerung. Im Fokus stehen lokale Projekte in den Gemeinden, in denen die Schweizer Salinen heimisches Salz gewinnen. Mit dem Naturfonds «Salzgut» wollen sich die Schweizer Salinen im Namen aller Kantone bei den jeweiligen Gemeinden und Regionen bedanken, welche die verlässliche und solidarische Salzversorgung der Schweiz ermöglichen.