Was ist Nachhaltigkeit und welche Ziele verfolgen die Schweizer Salinen? Frank Butz, Verantwortlicher Unternehmenskommunikation, spricht mit Geschäftsführer Urs Ch. Hofmeier über wichtige Werte, das neue «Green Team» und innovative Projekte.
Herr Hofmeier, Sie tragen einen Pin mit einem Ring aus 17 verschiedenfarbigen Segmenten. Was bedeutet dieses Symbol?
Urs Ch. Hofmeier: Es steht für die 17 Ziele der Vereinten Nationen für die nachhaltige Entwicklung. Dass ich diesen Pin trage, symbolisiert den Willen der Schweizer Salinen und mein persönliches Credo, einen substanziellen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele zu leisten.
Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit für die Schweizer Salinen?
In unserer Tätigkeit arbeiten wir in der Natur und mit einem Naturprodukt. Dabei nehmen wir Einfluss auf die Umwelt, nutzen Ressourcen und stehen im ständigen Austausch mit der Gesellschaft. Ich lege Wert darauf, dass jede und jeder Einzelne von uns in ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht Sorge und Verantwortung trägt. Die nachhaltige Art des Wirtschaftens gehört zum Selbstverständnis der Schweizer Salinen.
Wie äussert sich das im Unternehmensalltag?
Nachhaltigkeit ist Teil unserer Unternehmenskultur und verbunden mit einer Haltung, uns kontinuierlich verbessern zu wollen. Wir beschreiten also einen Weg ohne Endpunkt. Auf dieser Reise setzen wir uns aber Etappenziele, die wir erreichen wollen. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass Nachhaltigkeit in Zukunft auch für uns noch verstärkt zu einem strategischen Erfolgsfaktor wird, in manchen Bereichen – so etwa bei der Erschliessung neuer Abbaugebiete – sogar zu einer unabdingbaren Voraussetzung.
Das klingt nach einer grossen Aufgabe. Wer ist dabei alles involviert?
Der Verwaltungsrat verantwortet die Strategie, die Geschäftsleitung ist zuständig für die Planung und Umsetzung der Massnahmen sowie für das Erreichen unserer ambitionierten Ziele. Ein «Green Team», das aus Exponenten aller Unternehmensbereiche zusammengesetzt ist, koordiniert die verschiedenen Projekte und Massnahmen und berät die Geschäftsleitung. Es gibt keinen Bereich unseres Geschäfts, bei dem Nachhaltigkeit ohne Bedeutung wäre. Alle – vom Verwaltungsrat über die Geschäftsleitung bis zu den Mitarbeitenden – sind involviert und in der Pflicht.
Wie werden die Nachhaltigkeitsprojekte bestimmt?
2019 haben die Kader zusammen mit dem Nachhaltigkeitslabor der ETH Zürich die für uns wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen festgelegt und einen Masterplan erarbeitet. Diesen setzen wir nun in den nächsten Jahren schrittweise um.
Können Sie uns schon einige konkrete Beispiele nennen?
Ein wichtiges Projekt ist die Erweiterung und Modernisierung des Wasserkraftwerks der Saline de Bex. Ab 2022 wird dieses nicht nur umweltverträgliche Energie für die Saline liefern, sondern auch 2’400 Haushalte mit Strom versorgen. Ein weiteres zentrales Projekt ist «Closed Loop», mit dessen Hilfe wir künftig hochwertiges kondensiertes Wasser nicht mehr in den Rhein leiten, sondern in den Produktionsprozess zurückführen. Das Verfahren soll erstmals Ende 2021 in der Saline Riburg in Betrieb genommen werden und wird ab dann den Wasserbedarf um rund 80 Prozent reduzieren. Auch möchte ich unseren Naturfonds «Salzgut» erwähnen, der seit 2019 34 Projekte in den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz sowie Biodiversitätsförderung unterstützt hat. Dabei waren verschiedentlich auch Mitarbeitende der Schweizer Salinen tatkräftig am Werk.
Wie transparent sind die Schweizer Salinen in Bezug auf die Ziele und Kennzahlen?
Wir nehmen unsere Verpflichtung zur Nachhaltigkeit sehr ernst und wollen die Leistungen der Schweizer Salinen einer breiteren Öffentlichkeit näherbringen. 2019 sind wir dem «Global Compact», einer weltweiten Vereinbarung der Vereinten Nationen, beigetreten. Dieser verpflichtet uns, jährlich über unsere Fortschritte und Aktivitäten Rechenschaft abzulegen. Damit haben wir im vergangenen Jahr für die Periode 2018/19 begonnen; im Geschäftsbericht 2020 findet sich die Fortschreibung. Bei der Erfassung und Berichterstattung der Kennzahlen orientieren wir uns an den international anerkannten Richtlinien der Global Reporting Initiative. Diese bestimmen, wie ökonomische, ökologische und soziale Leistungen zu messen und zu rapportieren sind.