Fünf neue Weiher erweitern in Füllinsdorf und Liestal den Lebensraum des Glögglifroschs. Das Projekt «Perlenkette am Elbisberg» verbindet heute isolierte Populationen im Rheintal und Ergolztal und sichert so den Fortbestand der gefährdeten Amphibienart. Der Naturfonds salzgut unterstützt das Vernetzungsprojekt.
Hell wie eine kleine Glocke quakt die Geburtshelferkröte. Sie wird darum im Volksmund auch Glögglifrosch genannt. Sie ist aber kein Frosch, sondern eben eine Kröte – eine stark gefährdete Kröte, die national als prioritär förderungswürdige Art gilt. An verschiedenen Orten im Rheintal und im Ergolztal gibt es den Glögglifrosch noch.
Seit Februar 2024 verbinden fünf neue Weiher am Elbisberg auf dem Gemeindegebiet von Füllinsdorf und Liestal die bestehenden Populationen miteinander. Gebaut wurden sie im Rahmen des Projektes «Perlenkette am Elbisberg», welches der Naturfonds salzgut unterstützt. Perlenkette passt doppelt zum Projekt: Einerseits sind die Weiher in einer Kette angelegt. Andererseits tragen die Männchen der Geburtshelferkröte die Laichschnur, die einer Perlenkette gleicht, um ihre Fersengelenke.
Seltene Lebensräume erneuern
Die Geburtshelferkröte braucht Wasser, um den Nachwuchs aufzuziehen, lebt ansonsten aber im Trockenen, zum Beispiel auf Kiesbänken. „Früher waren die toten Seitenarme der Ergolz ein idealer Lebensraum“, sagt Robert Brügger vom Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband (BNV). Der BNV leitet das Projekt. Diese strukturreichen Lebensräume wurden jedoch über die Jahre begradigt und trockengelegt. „Mit dem Projekt können wir seltene Lebensräume wieder herstellen und so die bestehenden Populationen miteinander vernetzen“, erklärt Brügger.
Das Projekt sei auch für viele andere Pflanzen und Tiere wertvoll, die die neuen und selten gewordenen Lebensräume und Nischen besiedeln werden. Hinzu kommen Synergien mit Aufwertungen zugunsten des Steinkauzes, die seit mehreren Jahren im selben Perimeter umgesetzt werden.
Die Weiher werden durch den Niederschlag gespiesen. Bis auf einen sind alle mit Kautschukfolie abgedichtet, damit sie auch in längeren Trockenperioden nicht austrocknen. «Der Wasserstand wird durch Niederschlag und Verdunstung schwanken», sagt Céline Evéquoz vom Ingenieurbüro Götz, das die Teiche geplant und teilweise gebaut hat. Beim fünften Weiher wurde auf die Folie verzichtet, weil dort eine grundwasserführende Schicht vorhanden sei.
Warten auf die ersten Kröten
Es wird Geduld brauchen, bis die ersten Geburtshelferkröten die Weiher für sich entdecken und die Populationen aufeinandertreffen: «Die Erfahrung zeigt, dass es in den ersten fünf Jahren zu einer Besiedlung kommen kann», sagt Céline Evéquoz. Die Erdkröte sei in der Regel etwas schneller. Der Erfolg wird in regelmässigen Abständen überwacht.
Die Pflege der Weiher ist im Rahmen von normalen Pacht- und Nutzungsverträgen gesichert. Dabei wird dafür gesorgt, dass die Weiher nicht verlanden und schnell überhandnehmende Arten wie die Brombeeren die Umgebung nicht überwuchern. Spezialeinsätze werden vom Forstrevier Violental-Altenberg und den lokalen Unternehmern ausgeführt. Die Natur- und Vogelschutzvereine in Füllinsdorf und Liestal helfen tatkräftig mit. Das Projekt «Perlenkette am Elbisberg» ist für die nächsten zehn Jahre gesichert.
Der Naturfonds salzgut
Der Naturfonds salzgut der Schweizer Salinen unterstützt Projekte in den Bereichen der Biodiversitätsförderung und Umweltbildung. Im Fokus stehen lokale Projekte in den Gemeinden, in denen die Schweizer Salinen heimisches Salz gewinnen. Der Naturfonds ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Schweizer Salinen. Mit dem oben vorgestellten Projekt unterstützen die Schweizer Salinen das Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG) ‘Leben an Land’ (SDG 15).