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«Wir entwickeln das Besuchserlebnis in den Salzminen von Bex weiter»

Claudio Sostizzo wechselte vor gut anderthalb Jahren nach fast 15 Jahren von der Schokoladenbranche zu den Schweizer Salinen. Im Interview erzählt der Tourismus-Standortleiter der Salzminen von Bex, was ihn zu diesem Schritt motivierte und wie dort das Besuchsangebot in den nächsten Jahren weiterentwickelt wird.

Claudio, bis 2022 warst du beruflich hauptsächlich in der Deutschschweiz, insbesondere im Raum Zürich tätig. Musstest du für die neue Herausforderung bei den Schweizer Salinen dein Französisch wieder auffrischen?

Eigentlich hatte ich mich auf «Baseldyytsch» eingestellt, da ich ursprünglich davon ausging, eher im Raum Basel tätig zu sein. Da ich in meinen früheren Jobs und in der Schweizer Armee immer wieder auf meine Französischkenntnisse angewiesen war, brauchte der Schritt über den Röstigraben zwar etwas Überwindung, aber es hat ganz gut geklappt und das Sprachniveau verbessert sich immer noch täglich.

Was hat dich dazu bewogen, die Stelle als Tourismus-Standortleiter der Salzminen von Bex anzunehmen?

Die Schweizer Salinen bauen den Tourismus als strategisches Geschäftsfeld kontinuierlich aus. In Bex ist bereits eine gute Basis vorhanden, auf der sich hervorragend aufbauen lässt. Bereits in meiner beruflichen Vergangenheit konnte ich im Zusammenhang mit Schokolade feststellen, dass viele Menschen sehr erlebnishungrig sind, auch im Zusammenhang mit Markenerlebnissen. Gerade in Bex haben wir mit dem Tourismus ein sehr grosses Potenzial.

Du hast auf die salzige Seite der Lebensmittelindustrie gewechselt. Gibt es Parallelen zum Schokoladengeschäft?

Schokolade und Salz verbindet, dass ihre Herstellung eine sehr spannende Geschichte vorweist. Mein Alltag hat bei weitem nicht «nur» mit Salz zu tun. Jeder Tag birgt neue Herausforderungen, bei denen ich über viel Freiraum verfüge und meine Kreativität und Ideen einbringen kann. Ich merke, dass ich hier etwas bewege und lerne jeden Tag dazu, was mich auch persönlich weiterbringt.

Es ist sehr spannend, in einem Unternehmen zu arbeiten, das die schweizweite Versorgung mit dem lebenswichtigen Mineral «SALZ» sicherstellt. Salz ist viel mehr als nur die Würze in der Suppe. Damit verbunden sind geschichtliche Aspekte und unvergessliche Erlebnisse unter Tage, die wir vor allem in den Salzminen von Bex zeigen und erzählen dürfen.

In den Salzminen von Bex bist du gemeinsam mit dem Team für die Angebotsentwicklung zuständig. Kürzlich habt ihr begonnen, das TrekkMines Angebot und den Laternen-Rundgang speziell in den Fokus zu stellen. Was erwartet die Besuchenden bei diesen Angeboten?

Seit Anfang 2024 haben wir diese beiden besonderen Touren regelmässig im Angebotskalender verankert. Die TrekkMines-Touren sind ein Erlebnis für Abenteuerlustige. Die Teilnehmenden wandern zunächst durch einen Wald, den Forêt du Fondement, zu einem historischen Mineneingang. Dort setzen sie ihren Helm mit Stirnlampe auf und wandern einige Kilometer durch die historischen Stollen, die grösstenteils von Hand in den Fels getrieben wurden. Höhepunkt der Tour ist der Abstieg über eine Treppe mit mehr als 700 Stufen in den Besucherbereich des Bergwerks.

Die TrekkMines-Touren sind ein Erlebnis für Abenteuerlustige. Höhepunkt der Tour ist der Abstieg über eine Treppe mit mehr als 700 Stufen in den Besucherbereich des Bergwerks.(© Gabriel Monnet)

Ursprünglich wurde TrekkMines einmal im Jahr für alle Mitarbeitenden des Bergwerks und der Saline Bex angeboten: traditionell am 4. Dezember, dem Tag der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Später wurde TrekkMines auch für Gruppen angeboten und heute kann dieses Erlebnis einmal im Monat gebucht werden.

Ein mystisch-romantisches Angebot für Jung und Alt sind die Rundgänge bei Laternenlicht. Die absolute Dunkelheit des Berges hautnah zu erleben und auf den Spuren der Bergleute von einst nur mit Laternenlicht durch das Bergwerk zu wandern, ist sehr eindrucksvoll. Im Sommer finden die Touren zweimal wöchentlich statt, danach mindestens einmal im Monat.

Gibt es weitere Pläne, um das Angebot auszubauen?

Die Salzminen von Bex haben bereits heute eine grosse Bekanntheit als Tourismus-Attraktion. Die nationale Ausstrahlung wollen wir weiter stärken. Die Besuchenden sollen heute wie in Zukunft einen Ort für einen perfekten Tagesausflug vorfinden. Die Planungs- und Vorbereitungsarbeiten für neue Attraktionen und für neue Gebäude ausserhalb des Bergwerks sowie für eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr laufen auf Hochtouren. Im Inneren wird als Highlight für die Besuchenden ein neuer, einzigartiger Rundgang gestaltet und inszeniert. Die Erneuerung des Aussenraums soll während der nächsten zwei bis drei Jahre stattfinden und das Angebot schrittweise erweitert werden.

Hast du weitere Herzensprojekte?

Salz ist ein elementarer Bestandteil in der Lebensmittelherstellung und über den Gaumen öffnen sich bekanntlich Herzen. Wir wollen deshalb den Genussaspekt rund um unser «SEL DES ALPES» und das handgeschöpfte Gourmet-Salz «Fleur des Alpes» ausbauen. Seit vielen Jahren reifen bestimmte Weine in den Minen, wir tüfteln an einer in den Minen gereiften Salami, eine neue Kooperation mit dem Waadtländer AOP-Käse «L’Etivaz» ist im Entstehen. All dies wollen wir noch stärker und emotionaler in den Vordergrund stellen und erlebbar machen.

Und zu guter Letzt: Wann änderst du deinen Instagram-Namen von «schoggiclaudi» in «salzclaudi»?

Salz ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden, und so hat es das Salz-Streuer-Emoji auch in den Feed meines Instagram-Profils geschafft. Auf Instagram bin ich als Privatperson präsent. Die Leidenschaft für «Schoggi» ist ausgeprägt und wird nicht so schnell abgelöst. Wenn ich mich nicht gerade mit salzigen Themen beschäftige, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, mich im Zusammenhang mit Schokolade oder Kaffee anzutreffen.

Weitere Informationen zum Tourismus-Angebot der Schweizer Salinen finden Sie unter: www.salina-helvetica.ch oder @minesdeseldebex (Instagram).

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