logo-nsp-bigger

«Ich hatte immer ein offenes Ohr für die Menschen»

28 Jahre seines Lebens arbeitete Carlo Habich bei den Schweizer Salinen in verschiedenen Funktionen: Als Mitglied der Geschäftsleitung und als Leiter Verkauf und Business Unit Primärsalze zeichnete er sich über viele Jahre als zentrales Bindeglied zu den Kundinnen und Kunden aus.  

Seit 2018 war Carlo Habich als Delegierter für Soleförderung und Nachhaltigkeit ein geschätzter Ansprechpartner und wichtiger Vermittler zwischen dem Unternehmen und den verschiedenen Interessensgruppen wie Landwirten und Pächtern, den Anwohnenden im Umfeld der Solfelder, den Behörden und den Naturschutzverbänden. An Ostern 2024 legte Carlo Habich das Gros seiner Arbeit nieder, vollendet aber noch die letzten Projekte. Im Interview lässt er nochmals seine Salz-Karriere Revue passieren.

Carlo Habich, ehemaliger Delegierter für Soleförderung und Nachhaltigkeit

Carlo, du bist von der Ausbildung her Agronom und hast nach deinem Studium an der ETH Zürich einen Landwirtschaftsbetrieb mitgeführt. Wie kommt man mit diesem Bildungsweg zu den Schweizer Salinen, die damals noch Rheinsalinen hiessen?

Ich war in den 90-er Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Strafanstalt in Witzwil (BE) auf einem der grössten Landwirtschaftsbetriebe der Schweiz tätig. Es gefiel mir dort, doch ich hatte Heimweh.

Als die Rheinsalinen nach einem Verkaufsleiter suchten, war für mich klar, dass ich in meine Heimat zurückkehren möchte. Erste Verkaufserfahrungen hatte ich bereits durch eine vorherige Stelle bei Roche und einem Studium in den USA.

Zuletzt warst du bei den Schweizer Salinen Delegierter für Soleförderung. Wie kam es dazu?

Ich blieb auch hier der «Salineagronom» und hatte durch meine Verkaufstätigkeit einen guten Draht zu den lokalen Landwirten. So wurde ich zum Delegierten für Soleförderung berufen. Eine schöne Aufgabe für mich, bei der die Menschen und der Kontakt zu ihnen im Vordergrund standen.

Wie sah dein Arbeitsalltag aus?

Eine Routine gab es in dieser Funktion kaum. Intern kamen Anfragen von Geologen und Ingenieuren, wenn es darum ging, sie bei ihren Projekten zu unterstützen. Von aussen meldeten sich vor allem Landwirte und Anwohnende mit ihren Anliegen.  

Wer Nachbarschaftsarbeit betreibt, klingelt öfter mal bei den Menschen an der Tür und stellt sich persönlich vor. Ich hatte ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen. Wenn es um die Projekte der Schweizer Salinen ging, habe ich diese transparent vorgestellt. Das schuf Vertrauen und ich hatte den Eindruck, dass die Mehrheit der Leute die Anliegen der Schweizer Salinen nachvollziehen konnten.

Dein Ur-Ur-Urgrossvater hatte 1799 die Brauerei «Salmenbräu» in Rheinfelden gegründet. Zu Ehren eurer Familie gibt es sogar die «Habich-Dietschy-Strasse». Inwiefern hilft diese lokale Verwurzelung im Kontakt mit der Nachbarschaft?

Mein Familienname wird öfter erkannt: Manche haben Familienmitglieder, die noch in der Brauerei gearbeitet haben oder einfach das Salmenbier noch kennen. Ich bin auch nicht der erste Habich, der für die Schweizer Salinen tätig ist: Carl Habich-Dietschy war zwischen 1905 und 1909 Präsident der Schweizerischen Rheinsalinen. Diese Kontinuität und die regionale Nähe in meiner Biografie haben mir in der Nachbarschaftskommunikation sicherlich geholfen.

Als ehemaliger Landwirt hast du auch die Kontakte zu den Landwirten in den verschiedenen Solgebieten gepflegt. Was hat diese Beziehung besonders geprägt?

Mir war es immer wichtig, nicht auf dem hohen Ross daherzukommen. Den Austausch mit den Landwirten habe ich auf Augenhöhe erlebt. Wenn wir auf den Feldern der Landwirte Salz gewinnen, geht dies nur Hand in Hand mit ihnen.

Während deiner 28-jährigen Karriere bei den Schweizer Salinen hat sich Vieles verändert: das Unternehmen selbst, aber auch das gesellschaftliche Umfeld. Welcher Wandel hat dich besonders beeindruckt?

Ich sehe in meiner Tätigkeit mehr Kontinuität als Wandel: Die Schweizer Salinen sind gut in der Region verwurzelt und als ausgezeichnete Arbeitgeberin bekannt. Gerade alteingesessene Anwohnerinnen und Anwohner kennen uns sehr genau und schätzen die langjährige Tradition der Salzgewinnung in der Region. Neuzuzüger haben diesen Bezug nicht. Hier braucht es zum Teil etwas mehr Nachbarschaftsarbeit.

Dieser Aufwand zahlt sich aber aus, wie wir es beim Naturschutz gesehen haben. Dort sind die Schweizer Salinen offen auf die lokalen Naturschutzvereine zugegangen und pflegen ein gutes Verhältnis.

Seit Ende 2022 übernimmt dein Nachfolger Benjamin Sutter Schritt für Schritt die Verantwortung für deinen Bereich. Wie verlief die Übergabe?

Wir haben im letzten Jahr alle Besuche bei den verschiedenen Interessensgruppen zusammen durchgeführt.  Das Tagesgeschäft ist nun seit längerem bei ihm. Er vertritt die Schweizer Salinen in der lokalen Bevölkerung offen und kompetent. Ich wünsche ihm dazu gutes Gelingen und viel Freude bei der Arbeit. Meine Nachfolge ist in guten Händen, das macht es mir leicht zu gehen.

Und wie sehen deine Pläne im Ruhestand aus?

Alles hat seine Zeit. Ich bin froh, mich auf meine Freiwilligenämter in der Kirchenpflege, der Ortsbürgerkommission und dem Orchesterverein beider Rheinfelden konzentrieren zu können. Und ja, Cello üben sollte ich auch wieder mehr!

 

Diesen Beitrag teilen auf:

Ihre Ansprechpartner

Dr. Urs Ch. Hofmeier

CEO

Tel. +41 61 825 51 51
urs.hofmeier@saline.ch

Dr. Andreas Kühni

Leiter Exploration und Gewinnung

Tel. +41 61 825 51 51
andreas.kuehni@saline.ch

Benjamin Sutter

Leiter Rohstoffsicherung

Tel. +41 79 770 06 81

Montag bis Donnerstag ganztags

benjamin.sutter@saline.ch

Verwandte Beiträge