Feldscheunen – kleine Juwelen für eine artenreiche Naturlandschaft

Manch ein Wanderer oder Velofahrer hat sie wohl schon erspäht: Eine professionell sanierte Scheune am Bachlauf der ‘Vorderen Frenke’ im Waldenburgertal (BL), an der Grenze zwischen Bubendorf und Ramlinsburg gelegen. Umgeben von Feldern, Wiesen und Wald ist die in Unterstützung durch den Naturfonds «Salzgut» sanierte Scheune nicht nur eine optische Augenweide, die sich hervorragend ins Landschaftsbild einbettet. Sie bietet vor allem unserer heimischen Fauna wertvolle ökologische Nischen und ist damit Lebensraum für ganz verschiedene Tierarten.

Den aufmerksamen Beobachtern ist es wohl nicht entgangen: bis vor Kurzem stand hier noch eine Ruine, die dem Zerfall drohte. Deshalb haben die Naturschutzvereine der beiden Gemeinden erfolgreich zusammengespannt und die Feldscheune ‘Obertal’ von 2021 bis 2022 mit bemerkenswertem Engagement zugunsten der Natur saniert. Der Naturfonds Salzgut der Schweizer Salinen hat neben der Natur- und Landschaftskommission BL dieses ambitiöse Projekt massgeblich mitunterstützt. Am Freitag, den 2. September 2022 fand mit rund 40 Teilnehmenden die offizielle Einweihung der fertiggestellten Scheune und ihres aufgewerteten Umschwungs statt.

Felscheune auf Wiese mit Bach
Die von 2021 bis 2022 sanierte Feldscheune ‘Obertal’ als ökologisches Trittsteinelement im Waldenburgtal (Foto: Andi Wyss).

Feldscheunen als wichtiges Landschafts- und Trittsteinelement

Feldscheunen erzählen nicht nur etwas über die Geschichte der Landnutzung, sondern sind vor allem auch wichtige ökologische Vernetzungselemente. Sie bieten Unterschlupf, Schlafplatz und einen geschützten Raum zur Jungenaufzucht für diverse Tierarten. Da viele Feldscheunen heutzutage nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, werden sie im Verlauf ihres Zerfalls früher oder später abgerissen. Das Beispiel der Instandstellung der Scheune ‘Obertal’ inspiriert für gleichartige Landschafts- und Naturschutzprojekte in unserer Kulturlandschaft.

Vielfältige Aufwertungsmassnahmen

Die schweisstreibenden Arbeiten der Scheunen-Instandstellung wurden mit diversen ökologischen Massnahmen zur Aufwertung des Lebensraums für verschiedene Tierarten ergänzt. Die Äste der Esche, die zwangsläufig gefällt werden musste, wurden zwischen vier Pfählen zu Ast- und Totholzhaufen aufgeschichtet. Dabei wurde ein Teil der Esche als hoher Totholz-Stock erhalten, der nun Lebensraum für Wildbienen und anderen Kleintieren bieten soll. Die angrenzende Uferböschung sowie die Böschung zwischen den Feldern werteten die beiden Naturschutzvereine mit Sträuchern und Kleinbäumen auf. Auch für Kleinsäuger (z. B. Wiesel) und Reptilien wurde gesorgt: Sie erhalten in und um die Scheune weitere Versteckmöglichkeiten, die mit überschüssigen Steinen und Ästen errichtet wurden. Einheimischen Handwerksbetriebe übernahmen die Sanierung der Scheune. Dabei In der Scheune wurden im Dachstuhl verschiedene Nistkästen für Schleiereulen und Fledermäuse angebracht.

Innenansicht der Feldscheune 'Obertal'
Innenansicht der Feldscheune ‘Obertal’, die einheimische Handwerksbetriebe sanierten. Unter dem Dachstuhl wird gerade der Nistkasten für die Schleiereule montiert (Foto: Doreth Strübin).

Die Massnahmen zeigen Wirkung

Die Einweihung der Feldscheune erfreute sich eines breiten Publikums, unter ihnen die vielen freiwilligen Helfenden der Sanierung, Mitglieder der Naturschutzvereine, Gemeindevertreter, die ausführenden Handwerksleute sowie weitere Interessierte aus der Bevölkerung. Markus Plattner, der zuständige Projektleiter, wusste viel Interessantes über die Planung und Ausführung der Massnahmen zu berichten. Sehr erfreulich war zu erfahren, dass die Massnahmen bereits erste Erfolge erzielten. So ist z. B. der Zaunkönig in einen der Asthaufen eingezogen und um die Scheune herum ist der Steinmarder anzutreffen. Zudem haben sich in den Dachbalken auch bereits Fledermäuse eingenistet und ein Pärchen des Hausrotschwanzes hat hier im Sommer seine Nische bezogen.

Weitere Fotos des kreativen und erfolgreich umgesetzten Projektes sind auf der Webseite des Naturfonds Salzgut aufgeschaltet (https://salzgut.ch/unser-fokus/kulturland;  Projekt 20.043)

Personengruppe hinter Steinhaufen rechts neben dem Haus
Projektleiter Markus Plattner erläutert den Teilnehmenden des Einweihungsfestes die Sanierungsetappen und umgesetzten Massnahmen. Der Steinhaufen im Vordergrund ist eines der erstellten Kleinstrukturelemente. (Foto: Andi Wyss)

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