Herr Plattner, wie gelingt die Einführung eines neuen Speisesalzes?

Ein Alltagsprodukt wie Speisesalz braucht keine Innovationen. Könnte man meinen. Tatsächlich bauen die Schweizer Salinen ihr Sortiment laufend aus. Marcel Plattner, Geschäftsentwickler der Schweizer Salinen, erklärt, worauf bei der Einführung eines neuen Speisesalzes zu achten ist.

Marcel Plattner, Geschäftsentwickler der Schweizer Salinen
Marcel Plattner, Geschäftsentwickler der Schweizer Salinen

Herr Plattner, welche neuen Speisesalze haben die Schweizer Salinen im Jahr 2022 auf den Markt gebracht?

Wir haben im letzten Jahr zwei neue Speisesalze lanciert. Das erste ist das Kräutersalz «SEL DES ALPES Schwiizer Chuchi», das am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Pratteln vorgestellt wurde. Das zweite haben wir anlässlich der Baselbieter Genusswochen zusammen mit einer Kräuterproduzentin aus der Region herausgebracht: Das neue «Fleur des Alpes» basiert auf Basilikum und Oregano.

Wird das neue «Fleur des Alpes» bald in der ganzen Schweiz erhältlich sein?

Zurzeit ist nur eine limitierte Auflage auf dem Markt und in ausgewählten Verkaufsstellen in der Region Basel erhältlich.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie ein neues Speisesalz auf den Markt bringen wollen?

Die Markteinführung eines neuen Speisesalzes erfolgt in der Regel in mehreren Schritten. Zuerst wird es in einer kleinen Region oder bei einem bestimmten Detailhändler getestet, um seine Beliebtheit zu beurteilen. Wenn das Salz gut ankommt, führen wir es in weiteren Regionen ein, bis es landesweit in den Regalen der grossen Supermärkte erhältlich ist. Die Einführung kann aber auch je nach Verfügbarkeit des Rohstoffs und der Produktionskapazität begrenzt sein.

Gibt es noch andere Herausforderungen bei der Markteinführung?

Wenn wir ein neues Speisesalz lancieren, geht es auch darum, den Handel zu überzeugen. Es ist sehr wichtig, dass das Salz sowohl bei den Konsumentinnen und Konsumenten als auch bei den Grossverteilern gut ankommt. Ist der Handel nicht überzeugt, wird es schwierig, das Salz im Regal zu platzieren, auch wenn es die Konsumentinnen und Konsumenten mögen.

Wie wichtig ist die Einbindung der Konsumentinnen und Konsumenten bei der Produktentwicklung?

Das ist ein entscheidender Punkt. Deshalb legen wir besonderen Wert auf sogenannte Verkostungsteams und auf Marktforschung. Verkostungen sind eine wichtige Vorbereitung für den Markteintritt, um Kundenfeedbacks von Testkäuferinnen und Testkäufern zu erhalten und gegebenenfalls die Rezeptur anzupassen. Die Marktforschung dient dazu, die Interessen der Zielgruppe zu erfassen und ein umfassendes Bild über die Bedürfnisse und Wünsche der Konsumentinnen und Konsumenten zu erhalten.

Gibt es neue Trends bei den Speisesalzen?

Die Konsumentinnen und Konsumenten legen immer mehr Wert auf natürliche und nachhaltige Produkte. Unbehandelte und unraffinierte Speisesalze ohne Antiklumpmittel sind ein grosses Bedürfnis. Der Punkt ist jedoch: Bio Suisse schreibt vor, dass Speisesalze nur mit spezifischen Trennmitteln als «Bio» bezeichnet werden dürfen. Da kommen wir in einen Konflikt mit der steigenden Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten nach biozertifizierten Produkten. Unsere Aufgabe wird es deshalb sein, Speisesalze mit diesen spezifischen Trennmitteln oder am besten ohne Antiklumpmitteln rieselfähig zu produzieren und auf dem Markt anzubieten.

Welches Speisesalz der Schweizer Salinen mögen Sie am liebsten?

Ich mag es gerne würzig. Deshalb bevorzuge ich das Kräutersalz «SEL DES ALPES Schwiizer Chuchi». Die Kombination von Salz, Paprika, Pfeffer, Knoblauch, Zwiebeln, Thymian und Oregano passt perfekt zu den verschiedenen Gerichten der Schweizer Küche.

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