In der Kulturlandschaft der Gemeinde Rothenfluh (BL) befindet sich eine Vielzahl an freistehenden Efeubäumen, die vom Umfallen bedroht waren. Der Natur- und Vogelschutzverein Rothenfluh – Anwil hat sich den Bäumen angenommen. Unterstützt wurde das Projekt vom Naturfonds «Salzgut» der Schweizer Salinen.

Efeu, die immergrüne Kletterpflanze, kennen vermutlich alle. Man findet ihn an Gebäuden und Mauern, wo er eher schattige Plätze bevorzugt. Auch an lebenden oder bereits abgestorbenen Bäumen wächst die mit Luft- und Haftwurzeln versehene Pflanze gerne in die Höhe.
Dabei schädigt der Efeu den Baum nicht, sondern nutzt lediglich den standfesten Stamm des Baumes, da die Kletterpflanze selbst keinen solchen ausbildet. Auf diesem Weg entstehen sogenannte Efeubäume. Sie prägen ganz besonders die Kulturlandschaft der Gemeinde Rothenfluh im Kanton Basellandschaft.
Bäume werden stabilisiert
Doch die Bäume, an denen das Efeu hochgewachsen ist, sind mittlerweile sehr morsch. «Hätte man die Efeubäume so belassen, wären sie in den kommenden Monaten umgefallen», weiss Bruno Erny vom Natur- und Vogelschutzverein Rothenfluh – Anwil (NUVRA).
Dank der Initiative des NUVRA und der finanziellen Unterstützung durch den Naturfonds «Salzgut» der Schweizer Salinen konnte man dies verhindern. Um die Efeubäume zu stabilisieren, brachte die Projektgruppe an 17 Bäumen Stützen an.

Lebensgrundlage für Insekten und Kleintiere
Zusätzlich wurden rund um die Stämme der jeweiligen Bäume Kleinstrukturen wie Trockensteinmauern oder Haufen aus Totholz angelegt. Bruno Erny weiss: «Die Efeubäume stechen nicht nur aus der Umgebung heraus, sondern bieten auch unzähligen Insekten und Kleintieren eine wichtige Lebensgrundlage.» Die angebrachten Kleinstrukturen sollen neben dem Erhalt der Efeubäume zusätzlich zur Artenvielfalt beitragen.
Die Arbeiten wurden im September 2021 abgeschlossen. Dank ihnen wird das Leben der Efeubäume, dieser wichtigen Merkmale der Kulturlandschaft Rothenfluh, um weitere 25 bis 30 Jahre verlängert. «Sollte es nötig sein, können wir die Trägergerüste nach dieser Zeit erneuern. Immerhin kann Efeu ein Alter von 450 Jahren erreichen!», sagt Bruno Erny.